***** 1976 war für Elton John ein besonderes Jahr. Ein besonderes Jahr deshalb, weil er mit Dont Go Breaking My Heart seinen ersten Nummer 1 Hit in England landen konnte. Im Spätsommer 1976 erschien mit Blue Moves nach Goodbye Yellow Brick Road sein zweites Doppelalbum. Zwar kann Blue Moves seinem Meisterwerk aus dem Jahre 1973 nicht das Wasser reichen, stellt aber eine deutliche Steigerung gegenüber dem äußerst faden Vorgänger Rock Of The Westies dar. Die eindeutigen Stärken Blue Moves liegen eindeutig in den Balladen, von denen eindeutig das fantastische Sorry Seems To Be The Hardest Words hervorsticht. Aber auch Tonight, Chameleon, The Wide-Eyed And Laughing (mit interessanten Sitareinlagen von Davey Johnstone), Someones Final Song, Wheres The Shoorah? und Idol können sich mehr als hören lassen. Von den schnelleren Stücken können Crazy Water, If Theres A God In Heaven (Whats He Waiting For?) und Between Seventeen And Twenty überzeugen. Besonders interessant ist das kurze Instrumental Theme From A Non-Existenty Series, das zeigt, daß Elton John auch in der Lage ist, packende Filmmsuik zu schreiben (das hat er schließlich 1971 mit dem Soundtrack zu dem Film Friends bereits schon einmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt). Mit Bite Your Lip (Get Up And Dance) bietet er ein höchst überflüssiges Stück, das auch gut auf Rock Of The Westies gepaßt hätte. Immerhin war dieses rockige Discostück im Jahre 1977 ein internationaler Hit. Allerdings ist Bite Your Lip (Get Up And Dance) der einzige Ausrutscher auf einen alles in allen sehr guten und angenehmen Album. Die Fans, die er mit Rock Of The Westies enttäuscht hat, konnte er mit dem ausgezeichneten Blue Moves mit Sicherheit wieder verwöhnen. Allerdings sollte Blue Moves für fast zwei Jahre das letzte Elton John Album sein. Anfang 1977 erklärte er seinen Rückzug aus dem Showgeschäft. Allerdings währte dieser Rückzug nicht lange, denn bereits Anfang 1978 erschien mit der Single Ego das erste Lebenszeichen nach über einem Jahr Pause von dem Workaholic. Sein Rückzug vom Rückzug war auch gut, denn ohne die Musik des Elton John wäre die internationale Popmusik um einiges ärmer. |