| ***** Mit dem Album Victim Of Love hatte Elton John für den einzig nennenswerten Ausfall in seiner Karriere gesorgt. Allerdings kann man dieses Machwerk nicht unbedingt als Elton John Album bezeichnen, fungierte er unter der Regie des Produzenten Pete Bellotte eher als Sänger der Munich Machine, der damaligen Studiomannschaft von Girgio Moroder und Pete Bellotte. Das es als Elton John Album veröffentlicht wurde, ist wohl der Tatsache verdanken, daß er von allen Mitwirkenden der bekannteste Name war. Da er aber in seiner Karriere so viele grandiose Werke veröffentlicht hat, fällt dieser eine Ausfall nicht weiter auf, zumal er an keiner Komposition beteiligt war. Die 1980 veröffentlichte LP 21 At 33 gehört zwar unbedingt nicht zu seinen herausragenden Arbeiten, weiß aber über weite Strecken zu überzeugen und beinhaltet all die Elemente, die ein gutes Elton-John-Album letztendlich auszeichnet. Der Albumtitel weißt darauf hin, daß 21 At 33 sein 21. Album (15 Studioalben, 2 Livealbum und 4 Sampler) zu seinem 33. Geburtstag war. In 3 Stücken (Chasing The Crown, Two Rooms At The End Of The World und White Lady, White Power) arbeitete er erstmals seit fast 4 Jahren wieder mit Bernie Taupin zusammen. 21 At 33 beginnt mit dem kraftvollen Chasing The Crown, ein Stück, das nahtlos an die Zeiten von Rock Of The Westies anknüpft. Elton singt ungemein kraftvoll und sein schroffes Pianospiel ist gut wie immer, trotzdem kommt das Stück über den Durchschnitt nicht hinaus. Von ganz anderem Kaliber ist das Little Jeanie, eine wirklich schöne Ballade mit tollen Bläsereinlagen, die ein wenig an seinen 73er Hit Daniel erinnert. Als Singleauskopplung war Little Jeannie im Sommer 1980 international recht erfolgreich (u.a. Top 10 in den USA). Das Elton hinreißende Ballade wie kaum ein zweiter schreiben kann, beweist er mit dem wunderschönen Satorial Eloquence, eine streckenweise sehnsüchtig klingende Nummer, die er zusammen mit dem englischen Rockmusiker Tom Robinson geschrieben hat. Als zweite Singleauskopplung war das Stück im Spätsommer 1980 international leidlich erfolgreich. In Richtung amerikanischer Mainstreamrock geht Two Rooms At The End Of The World, ein Stück, das ein wenig nach Toto klingt (bei Gitarrist Steve Lukather auch kein Wunder). Zwar haut einen das Stück nicht unbedingt vom Hocker, bietet aber guten Elton John Standart. Ein recht unterhaltsames, sehr gelungenes Stück ist White Lady, White Power, mit schönen Piano-Hooklines und dem tollen Hintergrundchor bestehend aus den Eagles Leuten Don Henley, Glenn Frey und Timothy B. Schmit. Erstaunlich, daß dieses Stück nicht als Single A-Seite erschien, hätte es ihm zumindestens in den USA einen todsicheren Hit eingebracht (zumal er auf dem Markt mit musikalisch ähnlich gelagerten Nummern in den USA in den 70er Jahren Tophits landen konnte). Eine langsame, für Elton John so typische Nummer ist Dear God, die zwar recht gut ist und mit tollen Hintergrundchören ausgestattet ist, aber irgendwie nicht so recht zu packen weiß. Im Stil von Satorial Eloquence ist Never Gonna Fall In Love Again (ebenfalls eine Zusammenarbeit von Elton und Tom Robinson) gehalten, bei weitem aber nicht so packend. Trotzdem, eine schöne Nummer ist Never Gonna Fall In Love Again allemal. Take Me Back ist eine nette Popnummer ohne Höhen und Tiefen, halt ein solider LP-Titel. In Richtung amerikanischer Mainstream geht Give Me Your Love. Wie schon bei Chasing The Crown spielt auch hier Steve Lukather Gitarre. Sein Einfluß muß immens gewesen sein, denn Give Me Your Love klingt wie ein Stück von Toto. Geschrieben hat das Stück Elton zusammen mit Judy Tzuke, einer Sängerin, die Ende der 70er-, Anfang der 80er Jahre einige sehr gute Platten auf den Markt gebracht hat, mit Stay With Me Till Dawn 1979 in England einen Top 20 Hit gelandet hat, der aber trotzdem der große Durchbruch versagt geblieben ist. Im Großen und Ganzen ist 21 At 33 ein sehr gutes Album, auch wenn es, wie anfangs schon erwähnt, nicht unbedingt zu Eltons Highlights gehört. Echte E.J. Fans werden die vorhandenen Qualitäten zu schätzen wissen. 21 At 33 offenbahrt auch, daß sich der Meister gar nicht mal groß anstrengen mußte/muß, um ein gutes Album zu produzieren. Aus dem Stand heraus und ohne größeren Aufwand zaubert er ein Album aus dem Zylinder, für deren Qualität viele andere Künstler schon all ihre vorhandenen Kräfte bündeln und an ihre künstlerischen Grenzen gehen müssen. Wer guten Pop mag, dem kann ich 21 At 33 nur empfehlen. |
| **** Dieses Album aus dem Jahr 1980 bietet vom ersten bis zum letzten Ton gewohnt solide Kost. Trotzdem so ein richtig überragendes Lied ist leider auch Fehlanzeige. <br>Am besten gefallen mir neben der Hitsingle 'Little Jeanie', das ich allerdings auch nicht allzu oft hören mag, da es sich schnell abnutzt, das religiöse, gospelmäßige 'Dear God' und das flotte bläsergetriebene 'Two Rooms At The End Of The World'. <br>Mit dem Album erreichte Sir Elton #12 in UK, #13 in USA und #21 in D. <br>Da alle neun Songs nach meinem Geschmack im 4* Bereich liegen, erhält auch das Album glatte 4*. |