** Duran Duran entwickelten sich stets vorwärts/weiter; war das Debüt noch düster, melancholisch und abgefahren - echt New Romantic/New Wave - war "Rio" (grösstenteils) sonnig. Auf "Seven and the ragged tiger" vollzogen sie vorallem in Sachen Produktion einen Stilwechsel; Blackmusic-Elemente wie Perkussion und Background-Sängerinnen kamen dazu - danach trennte sich die Band von 2 Mitgliedern; Andy und Roger Taylor, was unweigerlich wieder zu einer Stiländerung führte; mit "Notorious" kamen vermehr funkige Elemte zum Zug, ohne jedoch schöne, eingängige Melodien vermissen zu lassen.. "Notorious" war anders als die ersten 3, doch immer noch wirklich gut!<br><br>Den krassesten Wechsel kam dann 1988 auf "Big thing"; die Songs waren sperrig und wenig zugänglich, sehr steril produziert - dieses Muster wurde auf dem vorliegenden 1990 veröffentlichten Album "Liberty" beibehalten. Zudem zeitgemäss mit nervigen Bläsern und diesem typischen 1990er Keyboardsound ergänzt - so haben wir hier MEINER Meinung nach das schwächste aller Duran Duran Alben. Gesuchtes Songmaterial, nerviger Klang, nicht gerade aufblühende oder zündende Ideen, dafür viel Füllmaterial - und wo zur Hölle bleiben die geilen John Taylor-Basslinien, wie sie noch auf "Rio", "Girls on film", "Shadows on your side" etc. zu hören waren? Der Mann seckte zu der Zeit tief im Drogensumpf und das merkt man dem Album auch an.<br><br>Zwar können die braven Songs "My Antarctica" und "Serious" noch ansatzweise überzeugen und mit "First impression" hauen sie auf die Pauke, dies jedoch regelrecht Roxette-mässig, und das braucht kein Schwein.<br>Cuccurullo ist zwar ein guter Gitarrist und bringt die Gitarre auch oft gut ein, doch auch da ist der Klang scheisse und das rockt nicht.<br><br>"Liberty" ist ein schwaches Album, gesucht und kompositorisch einfach ungenügend, mangelnd an Höhepunkten - zum Glück zeigte die Formkurve der Band mit dem folgenden "Wedding Album" (1993) wieder bergauf und in der 2. Hälfte der 90er waren Duran Duran mit "Medazzaland" meiner Meinung nach wieder da und riesengross - stilistisch anders, wie anfangs angedeutet, doch GIGANTISCH! <br>Auf "Liberty" hingegen durchkreuzte man die Talsohle der Kreativität und verlor sich dabei beinahe.. "Liberty" ist typisch 1990 und ein sehr enttäuschendes Popalbum, hinter "Big thing" zurück! Knappe 3*! Last edited: 05.05.2010 15:18 |